Stefan Weiss

Aikido ist nicht die Kampfkunst der tausend Techniken und sollte auch nicht mit tausend Worten beschrieben werden. Der eigene Körper, der eigene Geist in der Übung, in der Sammlung von Erfahrungen sind dessen wahre Lernquellen. Der Aikidoka geht einen langen Weg. Er legt immer wieder Prüfungen ab. Vor sich selbst. Er scheitert oft und immer wieder, aber er besteht auch oft, mit der Chance, ein Leben lang zu reifen.

Aikido ist gezielt, stark, effektiv. Doch gleichzeitig besänftigend und einfühlsam. Es greift nicht an. Es hat nicht das Ziel zu vernichten. Es lenkt um, in Einheit mit dem Angiff, kraftvoll. Aikido ist äußerst anpassungsfähig, dynamisch, vorahnend. In sich ruhend. Es blickt nach vorne, doch sieht auch nach hinten. Ein geschlossener Kreis, ein Zustand, der einen festhält und begleitet. Nicht nur auf der Matte.

Warum und wie bin nun gerade ich zu Aikido gekommen? Durch Zufall? Ein Freund, selbst dem Aikido zugetan, wollte erleben, wie diese Kampfkunst in Frankfurt vertreten ist. Er hat vor vielen Jahren an einem Training bei der FTG teilgenommen. Ich habe ihn begleitet und bin für Jahre geblieben. Dann musste ich eine Pause einlegen. Doch ich bin wiedergekommen, denn ich habe den Ruf gehört, den der Harmonie der Bewegungen, den der Kraft der Griffe und den des scharfen Blicks des Schwertes. Aikido hat mich zurückgeholt, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich werde bleiben.

Ich bin kein Mann der tausend Worte. Aikido und ich, wir passen gut zusammen.

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